Die Bedeutung der Selbstwahrnehmung

Die Selbstwahrnehmung ist ein zentraler Bestandteil unserer mentalen und physischen Gesundheit, der oft unterschätzt wird. In diesem Blogbeitrag möchte ich die Bedeutung der Selbstwahrnehmung aus meiner Perspektive als Körpertherapeut beleuchten und aufzeigen, wie sie sich auf unser Wohlbefinden auswirkt.

Was ist Selbstwahrnehmung

Die Selbstwahrnehmung ist die Fähigkeit, sich seiner eigenen Gedanken, Emotionen, körperlichen Empfindungen und Verhaltensweisen bewusst zu sein. Sie ermöglicht es uns, unsere inneren Zustände zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Als Körpertherapeut erlebe ich oft, wie Menschen den Kontakt zu ihrer eigenen Körperlichkeit verlieren oder sich von unangenehmen Empfindungen ablenken. Dies kann zu verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden führen.

Auswirkungen mangelnder Selbstwahrnehmung

Ein Mangel an Selbstwahrnehmung kann sich beispielsweise in Form von chronischem Stress, Verspannungen oder psychosomatischen Beschwerden äußern. Wenn wir uns unserer körperlichen Signale nicht bewusst sind oder sie ignorieren, können wir wichtige Warnzeichen unseres Körpers übersehen und unsere Gesundheit vernachlässigen. Durch körperorientierte Therapieansätze wie etwa die Körperpsychotherapie können Menschen lernen, ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern und einen tieferen Kontakt zu ihrem Körper herzustellen.

Ein weiterer Aspekt der Selbstwahrnehmung ist die Verbindung zwischen Körper und Geist. Unsere körperlichen Empfindungen spiegeln oft unsere emotionalen Zustände wider, und umgekehrt. Ein verspannter Nacken kann beispielsweise auf unterdrückte Wut hinweisen, während tiefe Bauchatmung ein Zeichen von Entspannung und innerer Ruhe sein kann. Als Körpertherapeut unterstütze ich meine Klienten dabei, diese Zusammenhänge zu erkennen und zu nutzen, um ihre psychische und physische Gesundheit zu verbessern.

Förderung der Selbstwahrnehmung

Die Förderung der Selbstwahrnehmung ist ein kontinuierlicher Prozess, der Zeit, Übung und Achtsamkeit erfordert. Es geht darum, sich selbst mit Mitgefühl und Offenheit zu begegnen, ohne sich von negativen Gedanken oder Bewertungen überwältigen zu lassen. Körpertherapeutische Ansätze wie Achtsamkeitsübungen, Atemtechniken oder Bewegungstherapie können dabei helfen, diesen Prozess zu unterstützen und zu vertiefen.

In einer Welt, die oft von äußeren Reizen und Ablenkungen geprägt ist, ist es wichtiger denn je, die Verbindung zu unserer inneren Welt aufrechtzuerhalten. Die Selbstwahrnehmung ist der Schlüssel dazu. Als Körpertherapeut sehe ich es als meine Aufgabe, meine Klienten auf diesem Weg zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, ein tieferes Verständnis und eine größere Verbundenheit mit sich selbst zu entwickeln.

Shiatsu und Selbstwahrnehmung

Shiatsu, eine japanische Form der Körpertherapie, hat in den letzten Jahren weltweit an Popularität gewonnen. Die Methode, die auf der traditionellen chinesischen Medizin basiert, nutzt sanften Druck, Dehnungen und Rotationen, um die Lebensenergie (Ki) im Körper zu harmonisieren. Aber Shiatsu bietet mehr als nur körperliche Entspannung und Linderung von Beschwerden; es spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Selbstwahrnehmung.

Körperliche Sensibilisierung: Während einer Shiatsu-Sitzung liegt der Fokus auf der Wahrnehmung des eigenen Körpers. Der gleichmäßige Druck und die achtsamen Berührungen ermutigen den Klienten, sich auf die Empfindungen in verschiedenen Körperbereichen zu konzentrieren. Dies kann helfen, Spannungen und Blockaden zu identifizieren, die zuvor unbemerkt geblieben sind.

Förderung der Achtsamkeit: Shiatsu-Sitzungen finden in einer ruhigen und entspannten Umgebung statt, was eine tiefere Achtsamkeit für den Moment fördert. Klienten lernen, ihre Gedanken zur Ruhe zu bringen und sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Diese Praxis der Achtsamkeit kann auch außerhalb der Sitzungen im Alltag angewendet werden.

Verbindung von Körper und Geist: Durch die gezielte Arbeit an den Meridien und Akupressurpunkten wird nicht nur der Körper, sondern auch der Geist angesprochen. Shiatsu kann emotionale Blockaden lösen und ein tieferes Verständnis für die Verbindung zwischen körperlichem und emotionalem Wohlbefinden schaffen.

Individuelle Reflexion: Nach einer Shiatsu-Sitzung nehmen sich viele Klienten Zeit, um ihre Erfahrungen zu reflektieren. Dies ermöglicht es ihnen, die in der Sitzung gemachten Erkenntnisse zu integrieren und bewusstere Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu treffen.

Fazit

Insgesamt ist die Selbstwahrnehmung ein essenzieller Bestandteil unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit. Indem wir lernen, uns unserer eigenen Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen bewusst zu werden, können wir ein erfüllteres und authentischeres Leben führen.

Severin Camenisch Körpertherapie und Shiatsu in Pfäffikon ZH

Über Severin Camenisch

Als Komplementärtherapeut mit Branchenzertifikat OdA KT und Mitglied beim Shiatsuverband verbinde ich westliche Therapieansätze mit fernöstlicher Heilkunst.

Die Integration von Shiatsu mit körpertherapeutischen Ansätzen bietet eine ganzheitliche Herangehensweise zur positiven Beeinflussung der Gesundheit. Durch die Kombination verschiedener Techniken können sowohl körperliche als auch emotionale Probleme behandelt werden.

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